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  • Lea Langha

Uganda und Corona


Seit dem 19.03.2020 ist auch in Uganda der Corona-Virus angekommen: Zwar gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine bestätigten Fälle, doch der Präsident Museveni ordnete präventiv eine erste einmonatige Schließung aller Universitäten und Schulen an. Dazu kam eine Begrenzung der Reisefreiheit durch Verbote und Einschränkungen von öffentlichen Verkehrsmitteln, auf die in Uganda nahezu jede/r angewiesen ist. Nur wenige Tage später folgte der erste bestätigte Fall von Covid-19. Bis Mitte August gibt es nach offiziellen Zahlen über 2500 bestätigte Fälle und 26 Verstorbene. Der Lockdown hält weiterhin an. Es ist unklar, wann Schulen und Universitäten wieder öffnen können. Der Präsident Yoweri Museveni möchte erst im September final entscheiden, ob die Schulen bis zum Schuljahresende im November wieder geöffnet werden.


Für uns bei Go One Bugwere e.V. bedeutet dies eine Umstellung unserer Tätigkeit: Die SchülerInnen, die wir normalerweise mit Schulgeldern und Materialien in ihrer Ausbildung unterstützen, sind aus den Internaten und Schulen wieder nach Hause zu ihren Familien zurückgekehrt. Über Mails, Radio und Kurznachrichten erhalten sie Informationen aus der Schule und sollen diese, wie in Deutschland, als „Home-Schooling“ von zuhause aus erledigen. Dies bringt jedoch einige Schwierigkeiten mit sich: Die Bugwere-Region ist eine sehr ländliche Region, die nur mangelhaft an das gut ausgebaute Strom- und Internet-Netz angeschlossen ist. Die Familien, die wir dort unterstützen, leben zum größten Teil von Subsistenzlandwirtschaft. Die Elterngeneration hat häufig keine weiterführende Bildung erhalten oder sind sogar AnalphabetInnen. Dies bedeutet für die Kinder, dass ihre Eltern nicht als „Ersatz-Lehrkräfte“ herhalten können. Die Schere der Ungleichheit wird breiter: Kinder aus gut gebildeten Familien können problemlos von ihren Eltern unterrichtet werden, Kinder aus ärmlichen Verhältnissen haben Schwierigkeiten an Lehrmaterialien zu kommen und erhalten kaum Unterstützung ihrer Eltern.



Um diese Schwierigkeit zu überbrücken und die SchülerInnen von Go One Bugwere trotz Corona-Einschränkungen zu unterstützen, haben wir kurzerhand ein Tutorien-System entwickelt: wir haben zwei Lehrkräfte engagiert, die momentan ohne Arbeit sind und welche vor Ort die SchülerInnen unterrichten. Die zwölf SchülerInnen sind in zwei Klassenstufen eingeteilt: Jeweils Senior I und II, als auch Senior III und IV werden gemeinsam unterrichtet und in ihren Aufgaben, die sie von ihren Schulen erhalten, unterstützt. Die Gruppen treffen sich an 4 Tagen in der Woche für jeweils 4 Stunden, um die Lehrinhalte gemeinsam zu erarbeiten. Die restliche Zeit wird für das Selbststudium und Hausarbeit zuhause genutzt.


Wir freuen uns sehr über die Bereitschaft der SchülerInnen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu helfen. Mit viel Kreativität wird gemeinsam daran gearbeitet, die Aufgaben der Schule zu erhalten und zu erledigen.

Auch die Eltern stehen diesem Einsatz sehr positiv gegenüber. Die, denen es möglich war, haben jeweils einen kleinen anerkennenden finanziellen Beitrag geleistet (umgerechnet ca 4,50€), wovon die Lehrkräfte wie auch die Materialien mit finanziert werden können. Den Großteil an der Finanzierung trägt Go One Bugwere e.V. .

Auch an dieser Stelle vielen Dank an euch und Sie, dass Sie diese Arbeit in Uganda ermöglichen.

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